„Sprungbrett Ausbildung“ – ein Netzwerkabend für Betriebe

Netzwerkabend Linkenheim-Hochstetten
Linkenheim-Hochstetten, Donnerstag, 15.10.2020

Unter der Leitung von Monika Frank und Stefan Huber von der Wirtschaftsförderung Bruchsal fand am Donnerstag, den 15. Oktober in Zusammenarbeit mit der Gewerbevereinigung Linkenheim-Hochstetten sowie der Gemeindeverwaltung Linkenheim-Hochstetten ein Abend ganz unter dem Motto ‚Nachwuchssicherung in Betrieben‘ statt.
„Das auf der ganzen Welt einmalige duale Ausbildungssystem verschafft dem Wirtschaftsstandort Deutschland enorme Wettbewerbsvorteile“, betonte Stefan Huber in seiner Begrüßung. „Nirgends werden junge Menschen so gut ausgebildet wie bei uns. Die Herausforderung liegt darin, junge Menschen für bestimmte Berufsgruppen wie z.B das Handwerk oder auch Berufe im pflegerischen Bereich zu begeistern.“

Genau hier setzte die Unterstützung der Wirtschaftsförderung Bruchsal in Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer und Industrie- und Handelskammer an.
Beratung von Unternehmen in Sachen Ausbildung, aber auch Beratung von Schülerinnen und Schülern bei der Berufswahl sollen helfen, offene Lehrstellen zu besetzen und dies möglichst passgenau. Annemarie Herzog von der IHK und auch Fatma Walter von der HWK betonten in ihren jeweiligen Vorträgen ihren Anspruch, allen Beteiligten jede mögliche Hilfestellung bieten zu wollen und jederzeit als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung zu stehen.

Praxisnah schilderte Verena Ratzel, Juniorchefin der Zimmerei Ratzel, in ihrem Vortrag, dass Ausbildung durchaus eine große Herausforderung für jeden Betrieb darstelle. Allerdings stehe sie dafür ein, jungen Menschen Chancen zu bieten und die Leidenschaft, die sie selbst für den Beruf des Zimmermanns empfinde, weitervermitteln zu wollen. Sie berichtete, dass sie derzeit vier Auszubildende betreue sowie, über das Jahr verteilt, bis zu fünf Praktikanten die Möglichkeit biete, in diesen Beruf hineinzuschnuppern.

Markus Ritz, Vorsitzender des Diakonivereins Linkenheim, hob hervor, wie schwierig es in der derzeitigen Lage sei, Auszubildende zu akquirieren. Durch den Wegfall von Ausbildungsbörsen sowie Praktikumswochen in Einrichtungen sei es in Corona-Zeiten deutlich schwerer, junge Menschen für Pflegeberufe zu begeistern. Sein Hauptaugenmerk liege daher auf der Kooperation mit hiesigen Schulen, mit der er bisher sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Im Bereich ErzieherInnen sei die Lage nicht ganz so prekär, allerdings liege hier die Schwierigkeit darin, die BerufseinsteigerInnen nach absolvierter Prüfung zu halten, da dieser Beruf häufig nur als Sprungbrett für ein weiteres berufliches Fortkommen diene. Michael Thate , Hauptamtsleiter der Gemeindeverwaltung Linkenheim-
Hochstetten, stellte das neu erarbeitete Ausbildungskonzept vor, in dem sich die Gemeindeverwaltung zum Ziel gesetzt hat, nicht nur qualitativ hochwertig auszubilden, sondern ab sofort auch wieder kontinuierlich jedes Jahr jungen Menschen die Chance auf einen soliden beruflichen Werdegang zu bieten. „Mittelfristig wollen wir nicht nur Verwaltungsfachleute sondern auch Landschaftsgärtner oder andere handwerkliche Berufe sowie IT-Fachleute ausbilden. Dies macht uns auf Dauer unabhängiger vom Arbeitsmarkt, weil wir unsere eigenen Leute ausbilden“, so Thate.

Auch der Austausch miteinander kam nicht zu kurz. In drei Kleingruppen konnte gegen Ende der Veranstaltung über die Themen ‚Digitale Tools bei der Suche nach Auszubildenden‘, ‚Auswirkungen von Corona auf die Ausbildung‘ und ‚Kooperation mit Schulen‘ diskutiert werden. Der rege Austausch wurde von von allen Beteiligten mit großem Interesse verfolgt.

Michael Hammann , Vorsitzender der Gewerbevereinigung Linkenheim-Hochstetten, zeigte sich am Ende des Abends mehr als zufrieden über den Ablauf und die positive Resonanz aller TeilnehmerInnen. Auch Michael Möslang als Schirmherr dieses Netzwerkabends lobte die Veranstaltung als durchweg gelungen und verspricht sich viele positive Impulse für alle an der dualen Ausbildung interessierten Betriebe.